Retrospektive


Unter der Rubrik „Retrospektive“ verlinken wir Presseberichte und Beiträge, die die Entwicklung der Staatlichen Ballettschule Berlin und deren Transparenz im Alltag öffentlich dokumentieren.


Hans-Wolfgang Kendzia, Oberschulrat i. R., Mai 2011
Spitze und Trapez – Erinnerungen

Oberschulrat Hans-Wolfgang Kendzia (1934 – 2019) beschreibt in seinen Erinnerungen ein Dilemma: „Im Westen der Stadt gab es keine spezifisch künstlerische Schule. Im Ostteil der Stadt gab es deren zwei: Die Staatliche Ballettschuld und die Artistenschule“. 1991 wurde ein Schulleiter gesucht, der diese beiden im Unterhalt teuren Schulen im Auftrag der Berliner Bildungsverwaltung auflöst. Nachdem er sich einen Überblick verschafft und die verschiedenen Abteilungen der Schule kennen gelernt hatte kamen ihm Zweifel, ob es richtig sei, seinem Auftrag zu folgen und diese beiden Schulen zu schließen. Er setzte sich durch und wurde zum Retter der Schule. Bis 1997 leitete er die Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik, wie der neue Name seither lautet. Seine lesenswerten Erinnerungen haben wir hier verlinkt:


Stuttgarter Zeitung, 24.04.2003, Maja Langsdorff
Schmerzen gehören zum Klassischen Tanz
»Was man in der Sportwissenschaft schon lange weiß, kommt im Tanz einfach nicht an«, kritisiert Liane Simmel. »Die meisten Pädagogen sind irgendwann der Compagnie entsprungen und schöpfen aus der eigenen Tanzkarriere«. Ihnen fehle das Knowhow in Pädagogik, Psychologie, Medizin, Ernährungslehre, Trainingsaufbau. Fortschrittlich und aufgeschlossen seien in Deutschland nur eine Handvoll Schulen, so die Dresdner Palucca-Schule und die Staatliche Ballettschule in Berlin, wo man – leider alles andere als eine Selbstverständlichkeit – sogar mit Abitur abschließen könne. In vielen Schulen und privaten Akademien wird dagegen weiterhin versucht, körperliche Mängel durch Drill und Disziplin zu kompensieren – mit fatalen Folgen, die von Zerrungen über Ermüdungsbrüche und frühen Knochenverschleiß bis hin zur Magersucht reichen.


Welt, 07.01.2009, Tina Epking
Berlins härteste Schule
„Fuß, der Fuß, er muss gestreckter sein, Sofie“, sagt Marta Diminich-Beulcke und korrigiert die Haltung der Schülerin. Ihr gerader Rücken, ihre Körperspannung, verrät: Auch sie war mal Tänzerin, sie kennt den Drill. Fehler, schlechte Gewohnheiten lassen sich später kaum noch korrigieren. Alicia rechtes Bein macht Probleme. Sie bekommt es einfach nicht hoch genug. Marta Diminich-Beulcke eilt zu ihr, drückt es in die Höhe, drückt weiter, bis es fast das Ohr berührt. Das muss sehr wehtun, aber die Elfjährige verzieht keine Miene, schaut nicht mal in eine andere Richtung.


Berliner Morgenpost, 12.06.2010, Beatrix Fricke
Wenn der Traum weh tut
„Hier ziehen, nein, nicht neigen“, korrigiert Katja Will die Haltung von Kathleen. … Kathleen bebt vor Anstrengung. „Nicht zittern!“, befiehlt Katja Will. „Das Gesicht locker lassen, die Mundwinkel nach oben!“ Auch die anderen Mädchen hat sie im Blick. „Po rein und strecken!“, herrscht sie ihre Schülerinnen an. …  „Der Beruf ist knochenhart, die Konkurrenz riesig. Man muss mit Frustrationen umgehen lernen.“


Hans Georg Esch & Oliver Schwabe, 2013
Neubau der Staatlichen Ballettschule – Architektur und Schulalltag


SPIEGEL Panorama, 25.10.2015, Lena Greiner
Auf der Spitze: Leiden und Hoffen im Ballettinternat
Träume platzen, Karrieren beginnen: Wer seine Jugend an einer der besten Ballettschulen der Welt verbringt, muss leidensfähig sein – und ein Ziel haben. Ein Besuch in Berlin-Prenzlauer Berg.


TV.Berlin, 26.10.2015
Die Ausbildung ist anstrengend, schweißtreibend und tut manchmal auch ganz schön weh.
Alicia Ruben, Studentin SBB: „Man muss sich persönlich sehr sicher sein dass man da Ganze auch wirklich will. Man braucht sehr viel Disziplin. Man muss auf manches verzichten.“


Galileo, ProSieben, 29.03.2016
Ein Leben für den Tanz
Sechs Tage die Woche, 12 Stunden täglich – tanzen und Schule. Alles für den großen Traum. Nur rund die Hälfte aller Schüler schaffen die Ausbildung bis zum Ende. Schmerzen gehören zum Alltag eines Tänzers. Einmal im Jahr müssen sich die Schüler einer Lernerfolgskontrolle stellen. Wer keinen Fortschritt zeigt, muss die Schule verlassen.


tanznetz.de, 11.09.2016, Boris Michael Gruhl
Ein Tag in der Staatlichen Ballettschule Berlin: Im Blick die Zukunft, auf den Fundamenten der Tradition

Die Vielseitigkeit der Berliner Tanzstudierenden ist beeindruckend. Woran das liegt, fragt Boris Gruhl und begibt sich auf Spurensuche.


Y-Kollektiv, 01.12.2016, Caroline Schmidt
Man muss sich verschwenden, sonst wird da nichts draus.“
Alicia Ruben studierte von 2007–2016 an der Staatlichen Ballettschule und ist heute beim Staatsballett Berlin im Corps de Ballet engagiert.


tip Berlin, 16.03.2017, Stefan Sauerbrey
In der Staatlichen Ballettschule Berlin
Die tip Backstage-Tour im März führte in die Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik. Ein Ort, wie Schuldirektor Prof. Dr. Ralf Stabel augenzwinkernd betont, an dem jeder freiwillig ist. 



Große Kunst von jungen Leuten – Berlin gründet Landesjugendballett
Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie
31.03.2017, Redaktion: Beate Stoffers


tanznetz.de, 31.03.2017, Marion Heinrich
Eine junge Kompanie für Berlin
„Landesjugendballett an der Staatlichen Ballettschule Berlin“ heißt das jüngste Angebot für angehende Tänzerinnen und Tänzer, was verbirgt sich hinter diesem Label, fragt Marion Heinrich den Geschäftsführer Prof. Dr. Ralf Stabel (RS) und den Künstlerischen Leiter Prof. Gregor Seyffert (GS).


Ballett-Journal, 31.03.2017, Gisela Sonnenburg
Ballett als Kulturbotschaft
Erst letztes Jahr angedacht und angeplant, wurde heute in Berlin feierlich die Gründung des Landesjugendballett (LJB) bekannt gegeben. Seine Intendanz liegt in den bewährten Händen von Ralf Stabel und Gregor Seyffert, den Köpfen der staatlichen Ballettschule Berlin. … Ihr Landesjugendballett ist mindestens bundesweit, vielleicht sogar weltweit einmalig, in der Konzeption wie in der Realisierung. … „Jeden Tag wird hier die höchste Leistung von euch erwartet“, wandte sich Scheeres mitfühlend an die an anwesenden Kinder und Jugendlichen. … Ralf Stabel betont denn auch, dass man sich gegenseitig verpflichtet sei. Wie Scheeres ist er froh, dass es zwischen dem Bildungssenat und der Ballettschule einen so guten, verständnisvollen Draht gibt.


DAS MAGAZIN, April 2018, Nadja Klinger
Hier will ich sein
„Wer bei uns ausgebildet wurde, ist aufs Leben vorbereitet, der kennt sich aus: mit Widerstand, Partnerschaft, Zugehörigkeit, Leistung, Konkurrenz, Konflikten.“ sagt Ralf Stabel. Er ist nicht das Hirn, sondern das mit der Versorgung aller Organe beschäftigte Herz des Campus. „Ich mach das nur, wenn ich hier Räume schaffen kann“, hat er seinem Arbeitgeber, dem Berliner Senat, damals gesagt.


BZ, 01.04.2017, Martina Haffner
Senatorin Sandra Scheeres (SPD) feierte die Gründung des Landesjugendballetts in Prenzlauer Berg. Scheeres: „Ich bin sehr stolz darauf!
Berlins Schulsenatorin Sandra Scheeres (47, SPD) jubelte mit den Eleven. Die Politikerin sowie die beiden Leiter der Staatlichen Ballettschule gründeten jetzt ein neues Landesjugendballett.


tanz.at, Edith Wolf Perez, 05.04.2017
Tanzintensiv in Berlin
Seine Aufgabe, meint Stabel, sei es für die Studenten bestmögliche Bedingungen zu schaffen. Das Schlüsselwort „Transparenz“ beziehe sich daher nicht nur auf die Architektur des Hauses, sondern auch auf die Bewertung der Studenten, die an der Schule neben ihrer beruflichen Ausbildung auch einen universitären Bachelor-Abschluss absolvieren können. Und so pflegen die Lehrer in diesem Gralshüter des klassischen Tanzes einen zeitgemäßen, kollegialen Umgang mit den Balletteleven. Es scheint sich zu lohnen, denn nach der Schulzeit landen die jungen Tänzerinnen und Tänzer zum Großteil in einem Engagement.


tanznetz.de, Spielzeitheft 2017, Miriam Althammer
Interview mit Gregor Seyffert und Ralf Stabel zum Landesjugendballet
Wir sind europaweit die einzige Ausbildungsinstitution, die eine eigene Kompanie pflegt und betreut. In gewisser Weise ist das Landesjugendballett eine zeitliche Vorwegnahme für das, was andere Juniorkompanien an den Ensembles bieten: Unter dem Label der großen Kompanie zu wachsen und zu reifen.


Süddeutsche Zeitung, 25.01.2018, Christine Demmer
Spitzenklasse
An der Staatlichen Ballettschule in Berlin können Tänzer Abitur machen und parallel dazu Berufsausbildung und Studium absolvieren. „Unser Angebot ist weltweit einmalig“, sagt Schulleiter Ralf Stabel



Der Tagesspiegel, 16.07.2018, Rüdiger Schaper
Sprung durch den Vorhang
Wer als Besucher in die Staatliche Ballettschule kommt, fühlt die Spiellust und die Spannung und geht mit guter Energie beschenkt davon. … Es ist kein leeres Versprechen, das den jungen Menschen hier gemacht wird. Sie haben schon viele Schritte gemacht, und sie haben eine Berufsausbildung, eine, von der sie geträumt haben, wenn andere erst damit anfangen.


Der Nussknacker, 22.12.2018, Konrad Hirsch
Über 80 junge Tänzerinnen und Tänzer der Staatlichen Ballettschule Berlin gestalteten im Dezember 2018 gemeinsam mit ihren großen Kolleginnen und Kollegen vom Staatsballett Berlin die märchenhafte Inszenierung „Der Nussknacker“ in der Deutschen Oper.


Hamburger Abendblatt, 26.01.20019, Sebastian Blottner
Leiter der Ballettschule: „Wir brauchen Energiebündel“
Schulleiter Ralf Stabel: „Die Senatsverwaltung „wundert“ sich mitunter, dass die Staatliche Ballettschule regelmäßig das berufliche Gymnasium mit den besten Abiturzeugnissen ist, obwohl unsere Schülerinnen und Schüler so viel trainieren müssen. Nicht obwohl, antworte ich dann, sondern gerade deswegen.“


ZDFtivi, 16.04.2019
Tanzen in der Ballettschule Berlin
„Ballett ist eigentlich nicht normal für den Körper. Das tut weh am Anfang.“ 


Landesjugendballett in New York City, 20.04.2019, Konrad Hirsch
Am Osterwochenende 2019 präsentierte das Landesjugendballett Berlin Marco Goeckes „All Long Dem Day“ als USA-Premiere im ausverkauften David H. Koch Theater des Lincoln Center for the Performing Arts. Die Aufführung fand im Rahmen des International Dance School Festivals beim Youth America Grand Prix statt.